Donnerstag, 8. November 2012

Es ist vorbei

Kurzgeschichte, ohne wirklichen Zusammenhang.


Er strich mir über die Brust, die Arme, die Beine, den Hals. Er strich vorsichtig darüber, nicht grob. Er war sanft. Seine Berührungen jedoch waren alles andere als sanft. Sie waren wie Feuer. Brannten auf meiner Haut, lösten ein Glücksgefühl aus.
Seine Hand strich über mein Haar, machte es wieder ordentlich. Ich war gefallen, deswegen war es wirr. Aber ihn kümmerte es nicht. Er liebte mich trotzdem.
Ich schaute mich um. Dunkelheit umschlang uns und machte mir Angst. Aber er war bei mir. Er konnte mich in den Arm nehmen mich beruhigen. Er war da.
"Thomas...", hauchte er und strich mir über das Gesicht. Wieder hatte er den traurigen Blick aufgesetzt. Ich hasste diesen Blick. Er war so... menschlich.
"Sag was", befahl er wieder so leise und nahm meine Hand, drückte sie. Ich schwieg, war es Leid, dauernd zu reden. Allerdings wollte ich jetzt reden, wollte ihm heute meine Liebe gestehen. Ich konnte nicht...
Er führte meine Hand an seine Lippen. Sie waren warm, wie sie auf meiner Haut waren, wie sie mich trotz des Drecks liebkosten.
"Thomas!" Wieder hörte er sich traurig, verzweifel an. Ich öffnete noch einmal meine Augen. Schmerzen breiten sich aus und ich spürte, wie mein Blut langsamer Floss. Es sickerte wieder in den Verband an meinem Handgelenk. War nur ein Kratzer, als ich mir das Gelenk gebrochen hatte. Und das Blut floss über mein Gesicht, meine Brust. Aber es schmerzte.
"A...dri...an...", hauchte ich schmerzhaft. Meine Rippen waren gebrochen und drückten in mein Fleisch.
Tod, er stand kurz vor mir.
Adrian beugte sich zu mir herunter, küsste mich unschuldig und streichelte mich.
"Ich werd' die Typen, die dir das angetan haben, umbringen...", versprach er mir. Verprügelt in irgendeiner Nebenstraße, halbwegs vergewaltigt, danach weiter zu Tode geprügelt. Adrian hatte einen Krankenwagen gerufen, aber er war noch nicht da. Ich hatte Angst. Panische Angst. Aber Adrian war nicht von mir gewichen, seit er mich hier gefunden hatte, Wie, weiß ich nicht.
Ich driftete wieder ab, spürte seine Lippen noch auf meinen, ehe alles verblasste.
Es war vorbei.

Tod.

Ein Kranker Tag

Auch zu lesen auf fanfiktion.de :)
Es soll als Mahnung fungieren. Bitte nehmt es euch zu Herzen.






Er hätte es ahnen müssen. Er hätte es schlicht und ergreifend ahnen müssen und doch war er ignorant genug gewesen, es zu übersehen. Nun verfluchte er sich für diese Dummheit.

Leider konnte man ihm diese Dummheit immer und immer wieder vorwerfen. Wenn er meinte, dass es gut lief, kam etwas dazwischen und warf ihn aus der Reihe. Oder warf sich zwischen sie. Jedenfalls konnte er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckern, so schlecht lief es bei ihm Beziehungstechnisch. Seine letzte Beziehung hatte ihm mitgeteilt, dass er zu langweilig sei und dass man sich dementsprechend anders umsehen würde, damit ein wenig Abwechslung vorhanden sein würde.